7 Tage in Stille

7 Tages Meditation in Wien

Ich bin jetzt schon das 8 Jahr dabei und dachte da kann ich jetzt mal a bisserl mehr schreiben.
Hier waren aber gemischte Meditations Tage dabei. Mal 3,dann 5 und 7 Tage.

Heuer waren es wieder 7 Tage und erstmals im neuen Tempel im Wien.
Ich war total überrascht wie toll die Räumlichkeiten sind.
500 qm zum Sitzen, Laufen und für Yoga. Geschlafen haben die Herren wieder einmal am Boden, die Damen auf Matratzen. Es waren 40 TeilnehmerInnen.

Einmal bin ich nach 2 Tagen einfach aufgestanden und gegangen.
Und hier kommt das angenehme an der Art und Weise wie die chinesischen Meister damit umgehen.
Ich bin zum Meister gegangen um habe gesagt „Ich gehe jetzt heim“, er sagt „Danke das du warst“.
Es kam kein „Wieso und Warum“ das hat mich total beeindruckt, da ich mir schon alle möglichen Antworten ausgedacht habe, wenn ich einfach aufstehe und heimgehe.

Angefangen habe ich mit 10 Minuten, nach einem halben Jahr dann 20 Minuten noch ein halbes Jahr 30 Minuten. Ich bewundere alle Leute die beim ersten mal gleich mal 30 Minuten sitzen können.

Genial war das ich nach der ersten 3 Tages Meditation zum Rauchen aufgehört habe. Ich hatte zuvor schon nach einzelnen Meditationen keinen Guster mehr zu Rauchen, aber wie das halt so ist oder war, wird nach jeder Gelegenheit eine geraucht. Nach dem Kaffee, nach der Toilette, nach dem Sex, bevor man heimgeht „eine Rauchen wir noch“ und so hab ich halt immer noch nach diesem Muster gelebt.
Nach den 3 Tagen war mir klar dass ich einfach mehr Freiheit bekomme wenn ich nicht mehr Rauche.

Meine erster Anruf galt damals meiner Frau und nach 3 Tagen „Entspannung“ war ich in ca. 10 sec. auf 180 nur weil Sie mich was gefragt hat.
Jetzt nach 7 Jahren weiß ich:
Man kann sich zum Krüppel Meditieren, die Welt draußen verändert sich dadurch nicht!

Man muss sich leider, und das sollte man beim Meditieren lernen „selber Ändern“.
Das hat mir auch am Eberhard Bärr seinem Vortrag gefallen.
Schau dir „den oder das“ was dich am „ersten Tag“ nach der Meditation auf 180 bringt genau an und du wirst wahrscheinlich viel über dich lernen können.

Auf der Körperlichen Seite spüre ich diese Meditations Tage sehr stark. Es ist jedesmal wie eine Entschlackungs Kur. Meine Gelenke werden frei und offen.
Heuer hab ich das stark gespürt, da ich beim Yoga plötzlich in den Vorbeugen viel weiter nach unten gekommen bin.

Seit 3 Jahren wird immer am Nachmittag eine Yoga Einheit abgehalten.
Heuer durfte ich diese Stunden abhalten, was mir für die Yogalehrer Ausbildung sehr gut getan hat.

Ich hab es wirklich geschafft, den Unterricht so zu gestalten wie ich es für gut halte.
Ich habe Progressive Muskelentspannung für die Schultern, Yoga auf den Meditationskockern und Partner Massage in den Unterricht eingebaut.

Da die meisten Teilnehmer ChinesenInnen waren, musste ich wegen der Übersetzung Deutsch/Chinesisch (Danke nochmal an meinen Übersetzer Ming Ching) ganz klare – kurze und einfache Anweisungen geben und das hat total gut funktioniert.
Also keine Anweisungen wie „Saugen sie den Oberschenkel in die Hüfte“.

Was sich total ändert ist das Hören, Sehen und Schmecken.
Das wird nach 7 Tagen so fein, das ich zb. schon glauben kann das diese Kung Fu Kämpfer wie man sie aus Film und Fernsehen kennt wirklich so schnell werden und die Bewegungen vom Gegner einfach schon vorher Sehen und Hören.

Was sich bei mir nicht ändert sind die Schmerzen.
Die Meister sagen immer nach 3 Tagen wird’s besser. Ja genau, nix wird besser.
Der liebe Gott hat mich mit offenen Hüften ausgestattet, wahrscheinlich hab ich als einziger Teilnehmer in den Beinen dadurch keine Schmerzen, aber dafür im Rücken zwischen den Schulterblätter.

Meistens hab ich am ersten Tag überhaupt keine Schmerzen, da denk ich mir dann „mei die Tage sitz i an ganz locker ab“. Am nächsten Tag so weh, zum davonlaufen.
Das ist der Hochmut und die Arroganz die in einem drinnen ist.
Hab ich jetzt schon teilweise ganz gut abgelegt.

Eigentlich ist es ein Schweige Seminar, man soll auch die Augen immer ganz geschlossen oder halb geöffnet haben, aber das hab ich noch nie geschafft.

Mein Schwager und ich müssen zwischendurch einmal Lachen uns bedauern welche Schmerzen wir heuer wieder haben und uns fragen warum wir das „Schon“ wieder machen.
Und dann sagen wir immer „Nächstes Jahr sicher nicht mehr“.

Aber nach den Jahren komm ich schon drauf, das die Meditation „die“ Möglichkeit ist das System herunterzufahren.

Die Hardware (der Körper) ist fast ausgeschalten, sagen wir mal läuft mit einer kleinen Knopfbatterie, die CPU (Geist) läuft zwischen 100% und 1% und die Festplatte (Gehirn) wird 7 Tage lang Komprimiert und Optimiert.
Und der Papierkorb (Unterbewusstsein) wird durchgearbeitet und bereinigt.
Tja, das merkt man jetzt nicht das im IT Bereich tätig bin 🙂

Das Ergebnis ist wie wenn man eine Datenträger Analyse und Defragmentierung am Pc durchführt.
Der Rechner geht dann eine Zeit lang einfach wieder besser.

Der Tagesablauf:

6:00 Aufstehen
6:30 Meditation
7:00 Frühstück
7:30 Erste Einheit: Meditation,Gehen und Laufen
11:30 – 12:00 Tempel Reinigung
12:00 Mittagessen
14:10 Zweite Einheit: Meditation
14:40 Yoga
16:00 Dritte Einheit: Meditation, Gehen , Laufen
18:00 Abendessen
18:45 Vierte Einheit: Meditation, Gehen
20:00 Besprechungszeit
21:00 Nachtruhe

Ich freue mich schon auf nächstes Jahr.

3 Gedanken zu “7 Tage in Stille

  1. ah, echt herrlich zu lesen – so lebendig, du machst einem richtig gusto! freu mich, dass ich dabei war und nun das geschriebene so gut nachvollziehen kann. …und ich seh es schon kommen: du schreibst doch noch ein buch – so viel wie du schon schreibst; alles liebe regina

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